Nicht jeder Wein wird im Alter besser – doch manche Weine entfalten dann erst ihr volles Potenzial. Gereifte Weine und Weine mit hohem Reifepotenzial sind das Spezialgebiet unseres Seniorchefs Artur Steinmann, der den ganz besonderen Perlen eine eigene Schatzkammer im Keller des Pastoriushauses gewidmet hat- einige Weine darunter 70 Jahre und älter.
Doch nicht jeder Wein hat das Potenzial dazu, nach vielen Jahren noch trinkbar und – noch wichtiger: in vollen Zügen genießbar – zu sein. Hier möchten wir Ihnen einige Weine vorstellen, die wir auch selbst in unserer Schatzkammer eingelagert haben, weil sie jetzt schon hervorragend sind, aber das Potential haben im Alter die gesetzte Erhabenheit zu erreichen, die ein „junger Hüpfer“ nun einmal noch nicht haben kann.
Was ist das besondere an gereiften Weinen?
Gereifte Weine haben ein besonderes Aromenprofil: primäre, fruchtige und sekundäre, gärungsbedingten Aromen entwickeln sich bei der Reifung weiter zu komplexeren, tertiären Aromen. Bei Rotwein äußert sich das in Noten von Leder, Tabak oder getrockneten Früchten. Gereifte Weißweine erinnern dagegen an Honig, Nüsse, Petrol (besonders bei Riesling) oder getrocknete Kräuter. Auch Röstaromen sind je nach Ausbaustil möglich. Zudem verändern sich Struktur und Mundgefühl über die Jahre: Die Säure, Tannine und der Alkohol treten bei gut gereiften Weinen harmonischer und integrierter auf. Tannine werden runder und weicher, Säure wirkt milder. Ein gut gerreifter Wein fühlt sich geschmeidig an im Mund – besonders bei Rotweinen kann sich ein samtiges oder seidiges Gefühl am Gaumen entwickeln. Begleitet wird das häufig von einem längeren, komplexen Finish, das angenehm nachhallt.
Weine mit Reifepotential: Nur was schon gut ist, kann noch besser werden
Um dorthin zu kommen, braucht es Weine mit hohem Reifepotenzial und die richtige Lagerung. Nur hochwertige, strukturreiche Weine mit genügend Säure, Tannin und Extrakt haben Alterungspotenzial. Einfache, fruchtige Weine sind meist für den sofortigen Konsum gedacht und verlieren mit der Zeit an Qualität – sie eignen sich nicht zur Lagerung. Diese sollte dunkel, konstant kühl (10–14 °C) und erschütterungsfrei sein.
Weine mit Reifepotenzial haben einen relativ hohen Säuregehalt, der die Frische erhält, einen ausbalancierten Alkoholgehalt 12,5–14,5 % vol. (je nach Weinstil) und viel Struktur, wobei kein einzelner Bestandteil (Säure, Tannin, Alkohol, Frucht) zu dominant sein darf – Harmonie ist entscheidend. Die folgenden drei Weine erfüllen all diese Voraussetzungen mit Bravour:
Sein älterer Bruder, der 2011er Silvaner ALTE REBEN, wurde schon mehrfach in der Kategorie der gereiften Weine ausgezeichnet – zuletzt mit dem Titel „Best of Franken“. Der 23er Jahrgang entwächst gerade seiner Sturm-und-Drang-Zeit und zeigt großes Potenzial, in die Riege der Klassiker aufzusteigen – Best of Franken 2037 wir kommen!
Gewachsen in einem großen Jahrgang, auf den kargen Böden der Steillage des Sommerhäuser Steinbach und sorgfältig vinifiziert, hat der Riesling „R“ eine aufregende Vielschichtigkeit und Komplexität entwickelt. Er zeigt sich gehaltvoll mit Aromen von Zitrus, Aprikose und Quitte.